Uaru amphiacantoides

(Heckel, 1840)

 

 

Wissenschaftlicher Name

Der Gattungsname leitet sich von Uarù-urà ab, was nach Heckel die einheimische Bezeichnung der Vogel-Kröte war.   

Den Artnamen leitete Heckel von der Meeresfischgattung Amphiacanthus ab, da ihn die Körperform des Uaru an diese Kaninchenfische aus dem Meer erinnerte.

 

Deutscher Name 

Keilfleckbuntbarsch  

 

Verwandtschaft 

Bei Uaru handelt es sich um einen heroinen Buntbarsch.  

Die nächsten Verwandten von U. amphiacanthoides sind zunächst selbstverständlich Uaru fernadezyepezi (Stawikowski, 1989) und Uaru sp. "Orange". Bei dieser "Art" soll der Keilfleck über das Seitenlinienorgan reichen und die Flecken hinter dem Auge und über der Brustflosse fehlen.  

Die weitere Verwandtschaft setzt sich aus den Gattungen Heros, Hoplarchus und Symphysodon zusammen.

 

Vorkommen  

Der Typusfundort von Uaru amphiacanthoides liegt oberhalb von Airao im Rio Negro.  

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich praktisch über den gesamten Lauf des Rio Solimões und brasilianischen Amazonas, die Unterläufe beinahe aller Amazonaszuflüsse, den Rio Negro und den oberen Rio Orinoco-Einzug.

 

 

 

Lebensraum

Aufgrund seiner grossen Verbreitung lebt Uaru amphiacanthoides in den unterschiedlichsten Habitaten, seien dies Sandstrände, überflutete Waldstücke, holzreiche Flussufer oder die sumpfigen Mündungsbereiche der Amazonaszuflüsse.

 

 

 

Grösse

Die Art erreicht 25 cm und mehr.

 

Geschlechtsunterschiede

Es sind keine verlässlichen Unterschiede zu erkennen.

 

 

 

Pflege 

Uarus halten sich gerne in Gruppen auf. Während der Brutzeit sondern sie sich paarweise ab und verteidigen dann vehement Gelege und Jungfische gegen Artgenossen und andere Fische. Uarus sollten dementsprechend in Gruppen ab sechs Tieren gehalten werden. Das Becken sollte dann für die dauerhafte Pflege eine Kantenlänge von mindestens 180 cm aufweisen und mit viel Holz versteckreich eingerichtet sein.  

Ich pflege meine Tiere bei einer Gesamthärte von ca. 7°dH, einem pH-Wert von 6,7 und einer Temperatur von 28° C.  

Der Keilfleckbuntbarsch ist ein Allesfresser, wobei ein grosser Anteil des Futters aus Gemüse (Salat, Paprika, Gurke, Rosenkohl etc.) und Früchten bestehen sollte. Zuviele rote Mückenlarven können zum Tode führen.

 

 

 

Zucht 

Der Keilfleckbuntbarsch ist ein biparentaler Offenbrüter.  

Meine Tiere habe ich bei den vorgenannten Wasserwerten nachgezogen. Ist das Gelege befruchtet, schlüpfen die Embryonen nach ca. 50 Stunden. Nach weiteren rund 60 Stunden schwimmen die kleinen Uarus frei und beginnen, wie Diskus, die Körperoberfläche der Eltern abzuweiden.   

 

 

 

Die Brutpflege kann mehrere Wochen dauern. Der Schutztrieb ist bei meinen noch nicht erloschen, auch wenn die Jungtiere schon seit längerer Zeit nicht mehr die Alttiere abweiden.

Interessant war, dass die einen Monat zuvor geschlüpften und ohne Eltern aufgezogenen Jungtiere nicht dasselbe Wachstum an den Tag legten wie diejenigen, die von den Eltern aufgezogen wurden. Auch ohne Elterntiere lassen sich junge Uarus problemlos mit Staubfutter, Artemia-Nauplien und gemahlenem Granulat aufziehen.

 

Verfasser: H. P. Risch, CH 00 2633